Über Uns
Der Finkhof: Handel und Wandel
Von Menschen, Schafen und Wolle
In den 1970er Jahren gründeten junge Menschen einen Verein im Allgäu, aus dem ein Betrieb in Selbstverwaltung, die Schäfereigenossenschaft Finkhof eG, entstand. Ihre Idee war – als Alternative zum damals gängigen Lebens- und Arbeitsmodell – gemeinsam zu leben und zu arbeiten. Alle sollten gleichberechtigt, keiner sollte Chef sein. Die Kommune kaufte Schafe und baute eine Wanderschäferei als Lebensgrundlage auf.
Wolle, Felle und Fleisch wurden anfangs nur auf lokalen Märkten verkauft. Aus den nomadisierenden Schäfern auf politischer Mission wurden Landschaftspfleger auf der Schwäbischen Alb, die Marktgänger von einst lernten kalkulieren und organisierten den alltäglichen Ablauf eines kleinen, ökologischen Versandhandels rund ums Schaf.
Über die Jahre wuchs der Handel für ökologische Produkte aus Wolle und es entwickelten sich die Arbeitsbereiche Versand, Weberei, Näherei, Hofladen und telefonischer Bestellannahme. Verhältnismäßig früh gab es bereits einen Online-Shop mit Produkten vom Finkhof.
Im Jahr 2018 übergaben die Kommunarden ihren Betrieb an vier Nachfolger, die teilweise auf dem Finkhof aufgewachsen sind und seit mehreren Jahren mitgearbeitet hatten. Auch heute arbeiten noch einige der Ur-Finkhöfler im Betrieb und stehen der neuen Generation mit Erfahrung, Rat und Tat zur Seite.
Der Finkhof in der Allgäuer Genussmanufaktur
Im Spätsommer 2019 wurde im kleinen Ort Urlau, keine 20 km vom Finkhof entfernt, die Allgäuer Genussmanufaktur eröffnet. Das als Genossenschaft organisierte Bürgerprojekt konnte nach langer Planungs- und Umbauphase durch die Beteiligung von über 800 Mitgliedern verwirklicht werden. In dem modernisierten ehemaligen Brauereigebäude haben nun mehrere Allgäuer Genuss- und Kunsthandwerker ihre Werkstätten eingerichtet. Die Besucher können ihnen beim Brot backen, Bier brauen, Öl pressen oder Töpfern über die Schulter schauen.
Im zweiten Stock des historischen Gebäudes bieten auch wir vom Finkhof einen Teil unseres Sortiments an. Auf der hellen, geräumigen Verkaufsfläche können Sie unsere Klassiker wie dicke Socken, Pullover, Mützen, Wollgarne und Felle anschauen und befühlen. Sie können auch zusehen, wie unsere beliebten Fahrradsattelbezüge aus Fell genäht werden. Der genossenschaftliche Gedanke und das Gesamtkonzept der Genussmanufaktur haben uns überzeugt. Zudem ergeben sich hier schöne Synergien.
Hand in Hand
So hat uns der Zufall in direkte Nachbarschaft mit einem Naturbettwaren-Hersteller gebracht, mit dem wir bereits seit Jahrzehnten zusammenarbeiten und der nun ebenfalls in der Genussmanufaktur vertreten ist. Der Gründer dieser Firma war in den 1980er Jahren ein Mitglied der Finkhof-Kommune.
Nachdem die Pforten der Genussmanufaktur mit Freude geöffnet worden waren, stellte bereits nach wenigen Monaten die Corona-Pandemie die Handwerker vor große Herausforderungen. Keine Besucher bedeutete für die meisten auch keine Einnahmen. Wir konnten entsprechend darauf reagieren. Unsere Mitarbeiterinnen nähten während der Schließzeit Masken. Mittlerweile konnte die Genussmanufaktur glücklicherweise wieder öffnen und die Besucher schlendern wieder zahlreich durch die Werkstätten.